Das diabetische Fußsyndrom (DFS) stellt eine häufige Komplikation eines langjährig erhöhten Blutzuckerspiegels im Zuge eines Diabetes mellitus dar. Etwas mehr als 30% des diabetischen Fußsyndroms ist durch die Neuropathie verursacht, ca. 20% durch die Schädigung der Blutgefässe und in 40% der Fälle handelt es sich um eine Mischform von beiden.
Durch das DFS kann es zu Verletzungen im Bereich der Füsse kommen, die schwerwiegende Folgen haben können.
Vor allem die Schädigung der Nerven (Polyneuropathie) und der Blutgefässe (Angiopathie) tragen zum Entstehen des DFS bei.
Durch den jahrelangen erhöhten Blutzuckerspiegel (Langzeitwert HB1Ac) werden unter anderem die Nerven an den Füssen in Mitleidenschaft gezogen. Das bewirkt ein gestörtes Schmerz- und Temperaturempfinden. Der Druck von zu engen Schuhen oder zu heisses Badewasser wird nicht mehr gespürt, Verletzungen nicht bemerkt und somit nicht behandelt.
Desweiteren ist durch die Nervenschädigung auch die Schweißsektretion gestört, was zu rissiger und trockener Haut führt, die eine ideale Eintrittspforte für Erreger ist. Verletzungen heilen schlechter oder infizieren sich leichter. Durch ein Absinken der Fußmuskulatur entstehen schmerzlose Druckstellen, die Komplikationen mit sich führen können.
Ebenfalls kann sich ein DFS aus der Schädigung der Blutgefässe (Angiopathie) entwickeln. Dadurch ist die Wundheilung gestört, der Fuß ist kalt, blass und es fehlen oft die Fußpulse.
Die Gefahr beim DFS ist, dass sich aus einer kleinen Verletzung ein Geschwür entwickeln kann, das bis auf den Knochen reichen und letztendlich zu einer Amputation führen kann.
Die verschiedenen Stadien des DFS werden in der Wagner-Armstrong-Klassifikation eingeteilt.
Wichtig bei der Therapie des DFS ist die stadiengerechte Wundversorgung, die Druckentlastung durch geeignete Schuhe und die Vermeidung von bakteriellen Infektionen.
Wichtig zur Vorbeugung des DFS ist eine optimale Blutzuckereinstellung und die selbstverantwortliche Mitarbeit des Diabetikers. D.h. tägliche Inspektion der Füsse auf Wunden oder Verletzungen, keine Verwendung von Wärmflaschen, bequeme Schuhe tragen, Eincremen der Füsse, regelmässsige Kontrollen beim Arzt (Ermittlung des HbA1c-Wertes), fachgerechte Fußpflege (Podologie) und aktives Gehtraining.